Ort der Kunst & der Kultur

Das Jagdschloss und der Forstgarten Karlsbrunn zählen als Ensemble zu den Orten der Kunst und der Kultur im Regionalverband Saarbrücken.


Wir haben erkannt, dass sich durch den Einfluss von ernsthafter Kunst und Kultur der Gegenwart bedeutsame Orte in den Städten und Gemeinden im Regionalverband Saarbrücken behutsam in Wert setzen lassen. Durch die unterschiedlichsten künstlerischen Interventionen lässt sich offensichtlich ein neues Entdecken von vermeintlich Altbekanntem, aber auch bislang Unbekanntem auslösen. Mit Fantasie und Kreativität schließt sich ein Kreislauf: Kulturort – Denkort – Lernort. So entstehen nach und nach Identifikationsanker, die den gesellschaftlichen und ökologischen Wandel der ganzen Region Saarbrücken beeinflussen, so der Regionalverbandsdirektor Saarbrücken Peter Gillo.


Nach einer denkmalgerechten Sanierung und Inwertsetzung wesentlicher Teile des Kulturdenkmals werden das Jagdschloss und der Forstgarten seit 2023 unter der Zuständigkeit des Zweckverbandes Regionalentwicklung Warndt wieder kulturell genutzt.

„...Die Entwicklung kultureller Identität, die Entdeckung des kulturellen Erbes, insbesondere der Baukultur, und kulturelle Ereignisse sind Facetten der Weiterentwicklung der Städte und Gemeinden in der Region Saarbrücken.
Sie sind Impulsgeber und wesentliche Bausteine eines spezifischen Images der regionalen Kulturlandschaft. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine Kulturarbeit erforderlich, die die verschiedenen Orte der Kunst und Kultur aufeinander bezieht, miteinander vernetzt und aus dem jeweiligen „Geist des Ortes“ heraus entwickelt und ausgestaltet. Auch Kultur und Kunstprojekte, die in kleineren regionalen Kontexten entstehen, spielen dabei eine wirksame Rolle. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zu einem ortsbezogenen Kulturprofil, das auch gesellschaftliche Prozesse sichtbar macht und gleichfalls Bezüge zur Lebenswirklichkeit der Menschen herstellt...“


[Peter Michael Lupp, Auszug aus der Broschüre Orte der Kunst und der Kultur im Regionalverband Saarbrücken, die im Jagdschloss an der Informationsstelle erhältlich ist]

Im Jahresverlauf finden in der Remise Kunstausstellungen statt, die sich mit Themen des Ortes künstlerisch auseinandersetzen. In diesem Jahr ist Monika Hau mit „Fundstücke“ zu Gast. Im Torhaus gibt es ab Februar nächsten Jahres wieder die Neuauflage der Ausstellung zur regionalen Baukultur „Vergessen — Wo der Wert der Dinge wartet“ zu sehen. Zu beiden Ausstellungen werden regelmäßig Führungen mit anschließendem Diskurs angeboten, siehe aktuelles Kulturprogramm.

Aktuelle Kunstausstellung in der Remise

IM DETAIL...

speichert sich die Zeit


Lautet der Titel eine Bilderserie, die in der Remise des Jagdschlosses die Gäste zum Suchen und Entdecken einlädt. Großformatige Bilddetails widmen sich dem besonderen Geist eines Bauwerkes, das von Beginn an der Natur, dem Wald, der Jagd und der Schönheit gewidmet war.

Ausstellung im Torhaus

Ausstellung zur regionalen Baukultur im Torhaus

VERGESSEN –
wo der Wert der Dinge wartet

Fotografien | Texte | Ortsgespräche über vergessene Orte


Seit Jahren dokumentiert der ehemalige Kulturreferent des Regionalverbandes Saarbrücken, Peter Michael Lupp, vergessene Orte der ländlichen Baukultur unserer Vorfahren. Seine Fotografien hat er durch Zitate und Gedichte ergänzt, um auf poetische Weise den Wert und die unverwechselbare Ästhetik dieser Bauwerke hervorzuheben, und sie - selbst in ihrer letzten Verneigung - zu würdigen.

Aus dem Fond dieser besonderen „BildSprache" wurde eine Ausstellung konzipiert, die im Torhaus des Jagdschloss Karlsbrunn als Daueraustellung zur Bildung für regionalen Baukultur gezeigt wird.

Die Ausstellung wird durch Vorträge und Gespräche vor Ort begleitet und versteht sich als Einladung zu einer Forschungsreise in vergessene Lebenswelten, hin zu einer neuen wert-schätzenden und weiterdenkenden Betrachtungsweise über die landschaftsgebundene Baukultur unserer Vorfahren.

Veranstalter: Regionalverband Saarbrücken in Kooperation mit dem Zweckverband Warndt und der Volkshochschule des Regionalverbandes Saarbrücken/Großrosseln

Weitere Infos und Termine erhalten Sie hier auf dieser Internetseite.



Neuerscheinung: Broschüre zur regionalen Baukultur

Darüber hinaus hat der Regionalverband Saarbrücken eine Broschüre herausgegeben, die auf die prekäre Situation der Baukultur in den ländlichen Räumen der Großregion aufmerksam machen möchte und daraus resultierend Impulse zum landschaftsgebundenen Bewahren, Reparieren + Bauen vermitteln möchte.

Dabei werden „10 Gebote“ formuliert, die Menschen bei Sanierungsvorhaben von baukulturellem Erbe, aber auch bei Neubaumaßnahmen im Vorfeld berücksichtigen sollten. Letztlich geht es auch darum, wie sich Ziele einer kulturellen und nachhaltigen Entwicklung auf die gebaute Umwelt auswirken. Die Broschüre vermittelt zudem Ansprechpartner*innen in der Großregion und enthält eine Kurzfassung in französischer Sprache.
Die Broschüre ist bei der Tourist Information im Saarbrücker Schloss (Schutzgebühr 3 €) erhältlich.

Kurator, Autor und Fotograf der Ausstellung und Broschüre ist der ehemalige Kulturreferent des Regionalverbandes Saarbrücken Peter Michael Lupp. Die aus Feldforschung und beruflicher Praxis gewonnenen Erkenntnisse bilden die konzeptionelle Grundlage dieser bürgernahen Öffentlichkeitsarbeit, die zeigt, wie sich durch eine identitätsstiftende Baukultur im harmonischen Einklang mit der Landschaft und dem kulturellen Erbe eine nachhaltige Vision der Großregion entwickeln lässt.

„Warum vergessen wir den Anschluss an die regionale Baukultur im originären Sinne? Bietet uns nicht gerade die ländliche Baukultur – vor dem Hintergrund des demografischen Wandels – eine Chance zu einem glaubwürdigen Anschluss jenseits von architektonischen Effekthaschereien? Wie könnte ein zukunftsfähiger Formenbestand an die regionale Baukultur gelingen? Am Anfang ist das Modell! Wir brauchen viele gelungene Beispiele, Musterhäuser für regionale Baukultur im klassischen Sinn! Ohne die Optimierung des Austausches und die Definition von Kriterien für regionales Bauen zwischen den Akteuren wird es nicht funktionieren. Es geht um die Herausbildung von regionalen landschaftstypischen Spurenelementen in der regionalen Architektur der Gegenwart, um einer beliebigen, identitätsfeindlichen Weiterentwicklung zu trotzen. Das Weiterdenken der landschaftsgebundenen Baukultur dieses Lebensraumes beinhaltet nicht nur ein nachhaltiges Zukunftspotential, sondern beliefert auch den Identitätsfond einer Gesellschaft. Lasst uns den roten Faden wiederfinden und aufnehmen, um den Anschluss der Moderne an die regionalen Traditionen des Bauens in den ländlichen Räumen der Großregion zu knüpfen“

beschreibt Peter Michael Lupp die Intention der Ausstellung und der Broschüre.
„Sowohl mit der neuen Broschüre, aber auch mit der Ausstellung zur regionalen Baukultur im Torhaus und der historischen Scheune des Jagdschlosses Karlsbrunn ist es unser Ziel, diese Leitgedanken bei unseren Bürgerinnen und Bürgern, aber auch bei den planenden und gestaltenden Disziplinen wie Architektur, Denkmalpflege, Raum- und Umweltplanung, kommunale Bauplanung, Regionalentwicklung, Handwerk und bei der Kunst zu etablieren. Unsere Gesellschaft muss für einen übergreifenden und zielorientierten Prozess gewonnen werden, damit wir unsere baukulturelle Identität in den ländlichen Regionen unserer Kulturlandschaft nicht vollständig verlieren, denn sie ist ein wichtiger Seismograph für die Lebensqualität der Menschen, die in dieser Großregion zu Hause sind“

Regionalverbandsdirektor Peter Gillo.

Bauen mit den Essenzen von Kultur und Landschaft
Führung durch die Ausstellung im Jagdschloss Karlsbrunn incl. Bildvortrag und Diskussion sind für Gruppen über die VHS des Regionalverbandes Saarbrücken buchbar.

Im Rahmen eines Bildvortrages werden das ureigene Wesen der regionalen Baukultur in ländlichen Räumen und seine Wurzeln zum Thema. Der Vortrag ist kombiniert mit einer Führung durch die Ausstellung „VERGESSEN - Wo der Wert der Dinge wartet" die in den Torzimmern und der alten Scheune des Jagdschlosses Karlsbrunn gezeigt wird.

Dauer: ca. 1, 5 -2 Stunden Bildvortrag / Moderation: Peter Michael Lupp
Teilnehmergebühr 5 €

Führung durch die Ausstellung im Jagdschloss Karlsbrunn incl. Bildvortrag und Diskussion sind für Gruppen über die VHS des Regionalverbandes Saarbrücken buchbar. Anfragen bitte an Peter Michael Lupp: pm.lupp@web.de

Kunst und Kultur vor Ort

Musik des 17. und 18. Jahrhunderts aus Lothringen und dem Elsass


Unter dem Titel „Barockmusik im Herzen Europas“ konnten über 70 Gäste in der ehemaligen Remise des Jagdschlosses Karlsbrunn Musiken des 17. und 18. Jahrhunderts von Georg Muffat, Joseph Bodin de Boismortier und Friedrich Böddecker lauschen, umrahmt von einem spannenden Bildvortrag des Musikwissenschaftlers und Rundfunkmoderators Joachim Fontaine. (Download PDF)

Das Barockkonzert fand im Rahmen der Tage Alter Musik im Saarland – TAMIS mit Musikern aus der Großregion SaarLorLux statt: Mechthild Blaumer, Mario Blaumer, Anne Kathrine Buscher.

Bei der Begrüßung hob Kulturreferent Peter Michael Lupp die Bedeutung des barocken Jagdschlosses als Ort der Kunst und der Kultur im Regionalverband Saarbrücken hervor.

Er bedankte sich bei den KünstlerInnen – im Namen der Hausherren – für einen Beitrag der musikalisch, geschichtlich und literarisch ein wunderbares Beispiel für dieses Anliegen lieferte.

„Kultur- und Kunstprojekte, die den besonderen Geist des Ortes reflektieren, können Vergangenheit mit der Gegenwart auf poetische Art und Weise verknüpfen und dem Ort ein zukunftsfähiges Profil schenken.“


Peter Michael Lupp, Kulturreferent im Regionalverband Saarbrücken

PERFORM DEINE HEIMAT

Ein Videoprojekt "A Million Dreams"


Für „Perform deine Heimat“ standen sowohl das Oberstufenorchester der freien Waldorfschule Altenkessel als auch Schülerinnen des Tanz- und Kreativzentrums Quinten sowie Artisten und Schauspieler vor der Kamera. Nach vielen Stunden des Übens war es am 18. Mai endlich soweit: Das Million Dreams Projekt wurde aufgezeichnet. Einen ganzen Tag lang wurde getanzt, gefilmt, geturnt, musiziert und geschauspielert.  Aber was ist „Perform deine Heimat“ überhaupt?

Perform deine Heimat ist ein Wettbewerb, der Kindern und Jugendlichen zwischen sieben und 18 Jahren die Möglichkeit bietet, sich im musikalischen und tänzerischen Bereich als Gruppe kreativ in einem Musikvideo zu entfalten und einen interessanten Kulturort der Region in Szene zu setzen. Es gilt, Spaß zu haben, neue Erfahrungen zu sammeln und fast schon nebenbei auch noch einen der ersten drei Plätze zu belegen. 

Mit diesem Wissen und dieser Motivation starteten alle Beteiligten am Vatertag um 11 Uhr in den Drehtag. Als erste Station des Tages stand das Schminken auf dem Programm. Dieses wurde von professionellen Visagistinnen vorgenommen und war auf jeden einzelnen Akteur individuell angepasst, seien es nun die Tänzerinnen, das Orchester oder die Schauspieler. Nach der Vollendung jedes einzelnen Makeups ging es weiter mit der ersten Szene. Diese wurde vor dem Jagdschloss in Karlsbrunn aufgenommen und umfasste sowohl Tanz als auch Musik und Schauspiel sowie Akrobatik. Nach dieser Szene, die den Auftakt des Videos darstellen sollte, folgten weitere, an zwei unterschiedlichen Standpunkten die beide im Schloss Karlsbrunn zu verorten sind. So wurde in der ehemaligen Remise und im Schlossgarten weitergedreht, getanzt und musiziert. Gegen zwei Uhr gab es eine kleine Mittagspause in der man das mitgebrachte Essen zu sich nehmen konnte. Hierzu eignete sich recht gut eine Wiese im Schlossgarten. 

Nach der Pause wurden die Dreharbeiten fortgesetzt. So verging der Tag wie im Flug. Interessant hierbei ist, sich vor Augen zu führen, wie viel Arbeit und Zeit doch letztlich in einem lediglich vier-minütigen Video zu stecken vermag. Dies hat dieser Drehtag recht eindrücklich bewiesen. Und wie vielfältig solch ein Video doch sein kann, wurde ebenfalls deutlich durch die 22 Tänzerinnen, dem anwesenden Orchester von rund 10 Personen, den Artisten Ilja und Theresa Quinten, dem Sänger Pablo Saura sowie den Schauspielern Janosch Quinten und Matilda Regneri. Nicht zu vergessen ist auch die Arbeit die man vordergründig im Video nicht recht zu sehen bekommt: So hat Larissa Quinten in drei Monaten mit drei ihrer Ballettklassen eine Choreographie erarbeitet und Harald Altpeter mit dem Orchester das Lied Million Dreams aus dem bekannten Film „Greatest Showman“ eingeübt. Dieses Lied gibt nicht nur dem Projekt seinen Namen, sondern auch sein Thema, was man unschwer an den Kostümen erkennen kann. 

Nach Vollendung des Drehtages hieß es erstmal warten. Denn den fertigen Film konnte man erst zwei Monate später auf der Premiere der einzelnen Filmprojekte zu sehen bekommen. Auch hier war ein Großteil der Akteure anwesend, um ihr Musikvideo zum ersten Mal zu sehen. So fand ein großes Projekt ein schönes Ende mit der Premiere in der Gebläsehalle in Neunkirchen.

Das neu restaurierte Jagdschloss mit seinem Flair eignete sich bestens für dieses Projekt und stellte die perfekte Kulisse dar. Ein ganz herzlicher Dank geht an den Zweckverband Warndt und die Gemeinde Großrosseln, welche ohne zu zögern diesen wunderbaren Ort zur Verfügung stellten.

Das Video ist zu sehen unter www.performdeineheimat.de
Bericht: Matilda Regneri der 10. Klasse Waldorfschule
Fotos: Quinten 
Video zum Projekt